Schnellsuche im Onlinekatalog

Dombibliothek


Die Bibliothek des Trierer Domkapitels (kurz: Dom­bibliothek) ist ein ab­ge­schlossener historischer Bestand, der seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nur noch durch gelegentliche Einzel­schenkungen vermehrt wird. Dabei handelt es sich nicht um die berühmte, bis ins Frühmittelalter zurückgehende ‚alte‘ Trierer Dombibliothek. Sie ist in der Säkularisation infolge der französischen Revolution fast vollständig untergegangen.

Die heute vorhandene Dombibliothek dagegen wurde nach 1800 vor allem aus Schenkungen und Nachlässen Trierer Bischöfe und Priester neu aufgebaut. Diese hatten nicht nur aktuelle, sondern auch viele ältere Bücher gesammelt. Von den insgesamt etwa 11.000 Bänden sind ca. 4.600 zwischen 1800 und 1900 erschienen, knapp 4.000 stammen aus dem 18., ca. 900 aus dem 17. und ca. 450 aus dem 16. Jahrhundert. Dazu kommen 171 Inkunabeln und ca. 460 Handschriften.

Der größte und wertvollste Teilbestand stammt von Christoph von Kesselstatt (1757–1814). Dessen Büchernachlass übergab sein Bruder Edmund 1822 dem Trierer Domkapitel. Christoph von Kesselstatt hatte als Kanoniker in Hildesheim, Paderborn und Münster und zuletzt (seit 1801) als Domdechant in Paderborn eine herausragende Sammlung von Handschriften und frühen Drucken aus westfälischen und norddeutschen Klöstern zusammengetragen.

Umfangreichere Nachlässe stammen außerdem von dem Trierer Bischof Josef von Hommer (1760–1836), Weihbischof Johann Heinrich Milz (1763–1833), dem langjährigen Bistumssekretär Anton Josef Ignaz Liehs (1797–1874), dem Trierer Offizial Karl Richter (1804–1869) und dem Kölner Offizial Peter Josef Cramer von Clauspruch (1752–1820).

1936 wurde die Dombibliothek aufgeteilt: Einige wenige besonders wertvolle liturgische Handschriften verblieben im Domschatz. Die Handschriften, Inkunabeln und ein kleinerer Teil der Drucke des 16. Jahrhunderts wurden als Depositum dem neu gegründeten Bistumsarchiv zugewiesen, die übrigen Drucke (ungefähr 10.000 Bände) der Bibliothek des Priesterseminars.

Alle Drucke mit dem Erscheinungsjahr ab 1501 sind im OPAC der Bibliothek des Priesterseminars recherchierbar.

Für die Inkunabeln (BATr Abt. 96) existiert ein gedruckter Katalog, der über den folgenden Link online ein­ge­sehen werden kann: Die Inkunabeln der Trierer Dombibliothek, bearb. von Michael Embach, Trier 1995. Die Handschriften (BATr Abt. 95) sind teilweise in einem maschinenschriftlichen Katalog beschrieben: Die liturgischen Handschriften im Bistumsarchiv Trier, bearb. von Petrus Siffrin und Richard Laufner, ergänzt und hrsg. von Alois Thomas, Trier, 1969 (Signatur in der Bibliothek des Priesterseminars: Kat XIV 204/2).

Anfragen und Benutzungswünsche zu den Handschriften, Inkunabeln und allen sonstigen Drucken mit dem Signaturbestandteil BATr sind direkt an das Bistumsarchiv Trier zu richten.


Ex Libris